Sabotierst du deine eigene Klarheit mit diesen 3 Dingen?

Letzte Woche hatte ich ein wunderbares Coaching mit Melanie (Name geändert). Sie fühlt sich im Moment gerade „wie im falschen Leben“, erzählt sie mir. Sie lebt am falschen Ort, aber den richtigen kennt sie glücklicherweise schon. Sie hat mir begeistert von ihren Lebensplänen erzählt und ich konnte die positive Energie so richtig spüren. Sie hat ein ganzklares Ziel vor Augen. Sie hat dort nämlich schon mal gelebt und möchte jetzt wieder dorthin zurück.

Ich frage mich innerlich, warum sie wohl bei mir im Coaching ist, denn normalerweise kommen zu mir eher Frauen, die diese Klarheit für sich noch nicht gefunden haben. Und Melanies Energie ist so mitreissend, das Ziel ist so klar, dass wohl jeder sagen würde: „Leg doch einfach los. Worauf wartest du noch?“

Und dann passiert das, was du wahrscheinlich auch kennst. Also ich kenne es von mir auf jeden Fall! Obwohl wir genau wissen, was wir wollen, gibt es manchmal (zunächst noch) verborgene Gründe, warum wir uns dennoch gestresst fühlen und wir konkrete Schritte vor uns her schieben. Etwas hält uns zurück.

In Melanie`s Fall war es ihre kleine Tochter. Durch den Umzug würde Melanie ihrer Tochter einen Schulwechsel zumuten müssen. Vielleicht würde die Tochter unter dem Verlust der Freunde leiden und sich am neuen Ort gar nicht so wohl fühlen? Allerdings erzählt mir Melanie im gleichen Atemzug, dass ihre Tochter sich auf den neuen Lebensort freuen würde (denn dort lebt der Vater, sie kennt die Umgebung, sie sind sowieso regelmässig dort). Egal wie oft sie ihre Tochter fragt, es gibt nie eine auch nur annähernd negative Antwort der Tochter.

Ich frage Melanie also, warum sie ihre Tochter als Ausrede benutzt? (gut, das ist ein bisschen plakativ und provokant, aber als Coach darf ich das :-).

Und im weiteren Gespräch kommen dann wie wahren Gründe ans Licht, warum Melanie ihr klares Ziel noch nicht umgesetzt hat.

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3 Gründe durch die du deine Klarheit sabotierst

Die folgenden Mechanismen bewirken, dass wir entweder überhaupt nicht in eine Klarheit kommen, dass es immer neblig und schwammig bleibt, oder dass wir zwar Klarheit haben, uns aber in der Umsetzung selbst sabotieren. Vielleicht erkennst du etwas für dich wieder?

  1. Was, wenn ich mich durch die Erfüllung meines Ziels doch nicht so glücklich, erleichtert und erfüllt fühle, wie ich mir das jetzt ausmale? Was, wenn ich mich genau gleich fühle wie jetzt? Ich also am genau gleichen Punkt wieder stehe, wie jetzt? Wenn sich gar nichts bessert? Ich weiss gar nicht, ob ich meinen eigenen Gefühlen überhaupt trauen kann….

  2. Wenn ich Klarheit habe, dann muss ich auch eine Entscheidung treffen. Für oder gegen etwas. Diese Entscheidung ist scheinbar unumstösslich. Was, wenn diese Entscheidung falsch ist? Wenn meine Situation dann nicht besser, sondern schlechter ist als jetzt? Zurück kann ich dann nicht mehr….

  3. Beim Träumen fühle ich mich so richtig gut, nicht so wie im Alltag. Da gibt es ganz viel, was ich nicht fühlen will. Dem ich mich nicht aussetzen möchte. Manchmal wollen wir auch nicht für Klarheit sorgen, weil wir (noch) nicht bereit sind, die Konsequenzen zu tragen. Wenn mein Traum platzt sobald ich Klarheit habe (weil er sich vielleicht als unrealistisch herausstellt), dann habe ich auch diesen gedanklichen Zufluchtsort nicht mehr. Dann habe ich eigentlich gar nichts mehr….

Ist es dir auch schon mal so ergangen?

Das ist übrigens überhaupt nicht schlimm. Wichtig ist einfach, dass du dir selbst bewusst wirst, welche Mechanismen bei dir selbst gerade am Laufen sind. Denn dann kannst du auch aktiv etwas tun. Ich empfehle hier immer, ganz wertfrei fest zu stellen, was du bei dir selbst gerade so beobachtest. Viele Klientinnen finden diese Erkenntnis ganz schlimm und machen sich selbst dann auch noch nieder, wenn sie solche Prägungen oder Muster bei sich selbst entdecken. Das führt aber zu gar nichts. Im Gegenteil, wenn wir diese Muster erkennen, dann können wir sie auch auflösen oder umprogrammieren. Das ist absolut grossartig und du solltest dich darüber freuen. Also ich finde es als Coach immer total genial, wenn wir so einem Untergrundmechanismus auf die Schliche gekommen sind. Und dann verabschieden wir diesen gemeinsam. Und dadurch wird Platz für Neues geschaffen.

„Feel the fear and do it anyway“ sagt Susan Jeffers.

Entwicklungsprozesse brauchen Mut und manchmal auch eine gewisse Zeit. Und manchmal braucht es jemanden, der dir die Sicherheit gibt, dass du es schaffst. Umgib dich mit Menschen, die dich in deiner Klarheit unterstützen und für dich da sind, damit du den richtigen Zeitpunkt und den Mut findest, deine Lebensziele zu verwirklichen.

Alles klar?

Herzlich,
Sara

BeziehungSara RufComment