So tun als ob… Seifenblase oder Wunderwaffe?

Ich bin mir sicher, dass du auch schon dem ein oder anderen Menschen begegnet bist, dem du zunächst bewundernd und ehrfürchtig zugehört und anerkennend mit dem Kopf genickt hast, wenn er oder sie seine Thesen zum Besten gegeben hat. Manchmal könnte man fast neidisch werden, was da alles geschafft oder erreicht, oder wie gewisse Situationen gemanagt wurden. Mit der Zeit hat sich dann aber herausgestellt, dass das alles blosse Theorie ist - und was ist dahinter? Nichts als heisse Luft. Die Enttäuschung ist dann oft gross, wenn man feststellt, dass man so einer Person aufgesessen ist. Nicht selten schlägt so etwas in Ablehnung und Widerstand um, vor allem wenn das „So tun als ob“ dem Anwender dazu diente, sich selbst in ein gutes Licht zu rücken und andere von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken.

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Seifenblase oder Wunderwaffe?

Dabei ist die „So tun als ob“-Strategie gerade bei der Erfüllung von Herzenswünschen eine wahre Wunderwaffe. Im NLP, dem Neurolinguistischen Programmieren, heisst diese Technik „Metamodelling“. Dabei begibt man sich gedanklich und gefühlsmässig in seinen Wunschzustand, dem zukünftigen Ich. Dem Ich, das bereits genau das erreicht hat, was das Jetzt-Ich sich noch wünscht. Das hört sich zunächst natürlich erst einmal ein bisschen zweifelhaft an. Das Interessante daran ist allerdings, dass es tatsächlich wirkt. Künstler oder Schauspieler nutzen diese Methode, um leichter in ihre Rolle zu finden oder aus dem riesigen Steinblock die Skulptur herauszuschlagen, welches sie das Endresultat bereits vor ihrem geistigen Auge sehen.

„Was der Geist sich vorstellen kann, kann er auch schaffen (Clement Stone)“

Wie kannst du dies nun für Deine Wünsche nutzen?

Erlaube dir, groß zu denken, zu träumen. Erlaube dir, wirklich deine Größe zu spüren. Auch wenn Du im Moment noch gar nicht wirklich weisst, wohin dein Herz dich wirklich tragen möchte, fange an. Warte nicht auf die nächste Gelegenheit, denn die beste Gelegenheit anzufangen, ist jetzt!

Starte mit dem, was Du weisst.

Du wünschst Dir glückliche Beziehung? Oder möchtest du endlich deine wahre Berufung kennen? Oder willst endlich wieder gesund und voller Kraft sein?

Stelle dir dein zukünftiges Ich vor, das das alles erreicht hat. Sei ganz sie. Sie ist jetzt schon in dir. Du bist sie. Wie sieht und bewertet sie die Welt? Was denkt sie, wenn sie morgens aufwacht? Was sind ihre Überzeugungen über sich, ihren Wert, ihr Leben? Was ist das, was ihr so viel Freude und Erfüllung bringt? Und gib dir auch hier immer die Erlaubnis, dass der Ruf deiner Seele oder deines Herzens sich jetzt entfalten darf, sich in deinem Bewusstsein ausbreiten darf, du es wahrnehmen und verstehen kannst, jetzt die Erkenntnis hast. Entscheide dich bewusst dafür und gib dir selbst ein JA!

Du steckst fest?

Manchmal ist es ja so, dass wir einfach ein Rumoren spüren, eine Zerissenheit, ein Unwohlgefühl. Wir wollen oder sollen etwas ändern, aber wissen überhaupt nicht, wohin es für uns gehen soll. Und dann ist an „so tun als ob“ erst mal nicht zu denken.

Vielleicht bist du im Moment so gestresst, dass die Energie gar nicht mehr richtig fliesst, du den Kontakt zu dir selbst nicht mehr hast, und nur noch im Alltag funktionierst. Dann beginne damit, deine Energie wieder ins Fliessen zu bringen. Frage dich bei allen Tätigkeiten, die du tust und bei allen Menschen mit denen Du Zeit verbringst, folgendes: „Energiespender oder Energieräuber? Wenn du diese Aufteilung machst erkennst du sehr schnell, wo du mit deiner inneren Quelle in Berührung bist und wo nicht. Natürlich können wir im Alltag nicht nur Dinge tun, bei denen unsere Energie fliesst, ich glaube das wäre utopisch zu behaupten. Das Leben besteht auch aus Alltag und Routinen, manchmal von aussen vorgegeben. Aber du kannst dich entscheiden, ob das, was dir Energie raubt, wirklich notwendig ist. Wenn es unbedingt von dir getan werden muss, dann versuche dir eine innere Haltung zu anzueignen, die zumindest neutral ist. Also dass du nicht permanent dem Gefühl von Widerstand und Negativität ausgesetzt bist. So kannst du deine Energie wieder zum Fliessen bringen.

So tun als ob - die Wunderwaffe

Diese Strategie funktioniert als Wunderwaffe genau dann hervorragend, wenn wir sie als ein Puzzleteil für das Ganze sehen. Uns gedanklich und mit dem Gefühl in den gewünschten Zustand zu beamen, bereits jetzt gewisse Dinge so leben, wie man sie sich wünscht (auch wenn das vielleicht erst mal nur im Kleinen umsetzbar ist) und sich dann einen Plan zu Umsetzung machen. Und diesen Schritt für Schritt tun. Manchmal kommen uns die Schritte so lächerlich klein vor, dass wir nicht mal damit beginnen, sie zu gehen. Und dann sind wir enttäuscht, dass wir nie ans Ziel kommen. Das TUN ist aber genauso wichtig wie das Denken, denn wenn du abnehmen willst ist der geistige Aspekt eine wichtige Unterstützung. Aber ohne zusätzliche Bewegung und einer Anpassung deiner Ernährung wird das Abnehmen ein Traum bleiben.

Es kursiert derzeit im Netz folgender schöner Spruch: „In einem Jahr wünschtest du, du hättest heute begonnen“ . Ich finde diesen Spruch sehr schön und treffend. Und immer, wenn ich mich besonders gestresst fühle und nur noch riesen Berge vor mir sehe, atme ich mal tief durch und hole mir diesen Spruch wieder ins Bewusstsein. Und dann setze ich einen Fuss vor den anderen und gehe einfach Schritt für Schritt. Eins nach dem anderen.

Also beginne heute mit der Entscheidung, zu erkennen, was du wirklich willst. Dann begib dich in Gedanken und in Gefühlen so oft wie möglich in dein zukünftiges Ich. Wenn du das noch verstärken willst, dass erstelle Dir ein Vision Board (Collage) mit allem, was du dir wünschst. Suche dir hierzu Bilder aus Zeitschriften oder dem Web, die das Gefühl verkörpern, nach dem du dich sehnst. Hänge dir das Vision Board irgendwo hin, wo du es dir mindestens 1 Mal pro Tag anschauen kannst. Ich habe meines z.B. in die Innenseiten meiner Schranktüren geklebt. So werfe ich jeden Tag einen kurzen Blick darauf. Und dann beginne mit dem „So tun als ob“, schrittweise, so weit wie es dir heute möglich ist, so dass du langsam zu dem werden kannst, der du sein willst. Kleine Schritte sind aus meiner Sicht übrigens deshalb so gut, weil sie uns nicht als riesen Veränderung stressen, sondern wir sie fast unmerklich in unseren Alltag integrieren können. Und schwupps sind wir am Ziel, ohne grosse Opfer erbracht haben zu müssen.

Und vergiss nicht: Hab Spass dabei! Probiere dich aus, spiele damit. Denn es darf auch leicht gehen.

Herzlich,
deine Sara

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