3 Dinge, die du tun kannst, um das innere Chaos los zu werden

Die folgenden Worte hat mir Sabine letzte Woche geschrieben:

„Ich habe irgendwie das Gefühl im Hamsterrad zu sein. Ich komme ins Büro und da liegen so viele Sachen, dass ich überhaupt nicht weiß wo ich anfangen soll. Dann sitze ich aktuell in der Woche ca. 20h in Meetings und komme mit neuen to do's raus und gleichzeitig sind weitere Mails aufgelaufen. Und ich habe dabei permanent das Gefühl den Überblick zu verlieren. Aber der Kern ist wohl eher, dass ich es nicht schaffe, mich abzugrenzen. "Nein" zu neuen Aufgaben zu sagen bzw. noch viel mehr, dass ich nicht einfach sagen kann "ich habe heute mein Bestes gegeben und gehe jetzt trotz Chaos zufrieden nach Hause". Also warum dominiert das Gefühl des getrieben seins und des fehlenden Überblicks? Warum bin ich immer so sehr im "außen" und so wenig bei mir selbst?"

Ich denke, dass es vielen oft ganz genauso geht wie Sabine. Also ich kenne das zumindest von mir selbst - und ich beobachte das auch in meinem Umfeld. Innerlich aufgewühlt, neblig, verworren und es ist ein immenser Druck spürbar. Und diesem Druck Stand zu halten, alles unter Kontrolle zu halten, das kostet irrsinnig viel Kraft.

In Sabines Geschichte stecken ganz viele Dimensionen, die man z.B. auch in einem Coaching anschauen könnte. Du kannst aber auch selbst einiges tun, damit sich das innere Chaos legt. Wichtig ist zunächst einmal, dass der starke Druck verringert oder aufgelöst wird. Denn durch Druck und Gegendruck passiert folgendes: Alles kommt zum Stillstand. Es ist, als ob wir im Widerstand verharren würden und keinen Weg mehr finden, in Bewegung zu kommen.

Der erste Schritt ist dann immer etwas, was die Bewegung wieder anstösst, und das kann auf verschiedenen Wegen erfolgen.

3 Dinge, die du sofort tun kannst

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1. Aufschreiben und Annehmen

Bringe auf Papier, was dich gerade bewegt. Schreibe es auf. Bei Sabine war es die Mail, die sie mir geschrieben hat. Oft ist das schon sehr heilsam. Man wälzt nicht mehr die Gedanken hin und (das ist nämlich dann auch immer innerlich), sondern formuliert, was gerade bewegt. Versuche es auf den Punkt zu bringen - also wenn du z.B. mir erklären würdest, was dich gerade plagt, wie würdest du mir das schreiben? Durch das Aufschreiben sortiert sich bereits einiges in deinem Geist. Und höre dabei in dich hinein, welche Gefühle diese Gedanken begleiten. Schreibe die Gefühle auch auf. Du kannst auch schauen, wo sich diese Gefühle im Körper bemerkbar machen. Eher im Bauch oder im Brustbereich? (oder wo auch immer). Ist es eher ein heisses oder kaltes Gefühl? Solche Beobachtungen helfen zu verstehen, worum es gerade wirklich geht.

Normalerweise ist es ja auch so, dass wir - wenn wir mal in so einem Kreislauf feststecken - immer Gedanken und Gefühle von „ich will nicht“ haben. Dabei sind wir so richtig voll im Widerstand. Das blöde dabei ist nur, dass dieser Widerstand die Situation aufrecht hält. Der ist wie ein guter Kleber, der uns fest mit der unerwünschten Situation verbindet.

Was kannst du also gegen Widerstand tun? Ihn annehmen. Die Situation annehmen. Dabei kannst du einfach innerlich zu dir sagen: „Das belastet mich gerade sehr“. Es ist ein bisschen wie innerlich Frieden schliessen mit dem, wo du gerade stehst. Damit meine ich nicht, dass du aufgeben sollst, sondern quasi den Status quo würdigen und dann weitergehen auf deinem Weg.

2. Visualisierenund Disoziieren

Eine andere Möglichkeit, das innere Chaos zu bändigen, ist die folgende Übung. Hierfür benötigst du ein paar Minuten, ausserdem etwas Ruhe. Du solltest in einen entspannten Zustand kommen können, so dass du dich gut spüren kannst. Stell dir nun vor deinem inneren Auge vor, wie du dein inneres Wirrwarr, das ganze Knäuel an Gedanken und Gefühlen in eine Wolke packst. Und diese Wolke schwebt jetzt mit dir im Raum. Schau dir an, wo diese Wolke ist. Vor dir oder über dir? Gross oder klein? Hat sie eine Farbe? Wenn ja, welche? Und dann spüre in die Wolke hinein - was braucht sie, um sich auflösen zu können? Nimm einfach die ersten Gedanken, die dir dabei in den Sinn kommen. Und das, was die Wolke braucht, ist im Universum vorhanden. Du kannst dir also einfach vorstellen, wie ein Regenschauer alles auf die Wolke regnet, das sie jetzt gerade benötigt. Und das stellst du dir so lange vor, bis sich die Wolke entweder auflöst, oder wegschwebt.

Diese Visualisierung hilft dabei, dich zu disoziieren (zu trennen) von der jeweiligen Gefühlslage. Das bewirkt eine ähnliche Erleichterung, wie das Aufschreiben. Es wird aus deinem System „rausgebracht“, so dass du das Ganze aus einer Metaperspektive betrachten kannst.

3. Körperliche Aktivität und Natur

Wenn das innere Chaos, der innere Druck ganz besonders gross ist und wir uns sehr getrieben fühlen, dann hilft es manchmal nur, sich etwas komplett anderem zu zuwenden. Dein innerer Antreiber wird dir immer wieder ins Ohr flüstern: „du solltest unbedingt noch xy tun!“, „du musst aber noch….“. Ich mache dann folgendes: Ich mache Sport. Draussen oder im Fitnessstudio. Kann auch nur ein Spaziergang sein. Am See oder im Wald. Ganz egal. Irgendeine Form der Bewegung, die dabei hilft, den inneren Druck abzubauen. Meistens ist es übrigens bei mir so, dass die Entscheidung, jetzt erst mal eine Stunde was für mich zu tun, so richtig Stress erzeugt. Denn dafür hab ich ja eigentlich gar keine Zeit. Ich müsste doch so dringend noch xyz erledigen. Aber mittlerweile kenne ich ja die Tricks meines Egos und daher weiss ich, dass ich nach der Bewegungsphase um ein Vielfaches produktiver bin als zuvor. Ich bin geistig klarer, der Druck ist weg und ich komme viel leichter in einen konzentrierten Flow, was vorher gar nicht möglich war. Und ich schaffe dann plötzlich viel mehr in weniger Zeit. Probier`s mal aus!

Aber nochmal zurück zu Sabine: Sabines Geschichte ist ein schönes Beispiel dafür, dass wir immer mal wieder Zeiten im Leben haben, in denen wir uns unzulänglich fühlen und einen immensen Druck spüren. Ich finde auch nicht, dass das nicht sein darf. Ich bin der Meinung, dass es darum geht, bei uns selbst zu erkennen, was gerade in mir drin los ist und wie ich damit umgehen kann. Und wenn wir selbst keinen anderen Umgang mehr finden, den Blickwinkel nicht ändern können, im Sumpf steckenbleiben, dann braucht es manchmal einfach einen Impuls von aussen. Und das kann von einem Coach, einem Therapeuten, dem Partner oder einfach von einer guten Freundin kommen.

Und - was mich besonders freuen würde - vielleicht hast du ja den heilsamen Impuls jetzt durchs Lesen bekommen?

Herzlich,
Sara

 

Ps. In meinem Seminar im Mai kannst du lernen, wie du Blockaden, Widerstände und negative Gefühle löst und wie du dich neu programmieren kannst für Glück, Lebensfreude und Gesundheit. Willst du mit dabei sein?

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