10 Dinge, die ich tue, wenn ich in Selbstzweifeln feststecke

Manchmal ist das Leben ein echter Spielverderber. Da denke ich mir tolle Programme und Angebote für meine Coachingkunden aus, und dann ändern sich auf einmal die äußeren Rahmenbedingungen. Und ich steh da. Mit abgesägten Hosen.

Vor zwei Wochen teilt mir mein Praxisvermieter mit, dass er die Betriebskosten nun neu auch auf meine Miete umlegt, dass ich mich nun immer vorab anmelden muss (ob ich die Praxis an dem Tag wirklich nutze) und wie lange ich bleibe. Hmpf.

Was vor fast 4 Jahren so schön und unkompliziert begann, wird jetzt knarzig. Etwas in mir hat bereits erwartet, dass das irgendwann kommt, denn ich habe mich durch verschiedene Dinge gestört gefühlt, ohne dass ich klar sagen konnte, was genau das war. Es war plötzlich so, als ob die Zahnräder nicht mehr schön ineinander greifen, sondern sich verhakt hätten und es jetzt nicht mehr rund läuft.

Jetzt stehe ich also an dieser Weggabelung und schlage eine neue Richtung ein. Erst mal ohne neue Räumlichkeiten. Nur Online-Coaching. Dieser neue Weg bringt mich ins Grübeln. Ich schreite da also noch nicht mit Sieben-Meilen-Stiefeln entlang, sondern eher in sehr bedächtigen, kleinen Schritten. Ist das jetzt wirklich richtig für mich? Warum ist diese Situation so eingetreten? Wo soll es überhaupt für mich hingehen? Kann es nicht mal wieder leicht und reibungslos gehen? Wieso habe ich mir diese Situation so kreiert?

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Vielleicht kennst du auch Situationen, in denen dich Selbstzweifel plagen oder du dich klein und minderwertig fühlst?

Ich zeige dir hier die 10 Dinge, die ich tue, wenn ich in eine Abwärtsspirale der Gefühle gerate. Mit diesen einfachen Konzepten kommst du wieder ganz leicht raus und stärkst dein Selbstwertgefühl, dein Selbstvertrauen und baust dein Selbstbewusstsein auf.

Eine gesunde Beziehung zu dir selbst ist die Basis für dein erfülltes Leben

Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen bilden unser Selbstbild. Das Selbstbild, welches wir unbewusst von uns selbst haben, verwirklicht sich im Außen und formt unsere Realität, unser alltägliches Erleben.

Aber was ist jetzt eigentlich genau der Unterschied zwischen Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen?

Selbstwertgefühl:  Dein Selbstwertgefühl ist eine Empfindung. Ein grundlegendes Gefühl, zwischen dir und deiner aktuellen Situation oder zu den Menschen um dich herum.

Selbstvertrauen: Das Selbstvertrauen wird  auch als Selbstwirksamkeit bezeichnet. Es ist das Vertrauen in deine Fähigkeiten.

Selbstbewusstsein: Selbstbewusstsein ist nicht, wie viele glauben, das Vertrauen in deine Fähigkeiten. Es ist die Bewusstheit über dich selbst.

Das schöne ist: Jeder kann sich in diesen 3 Bereichen ganz bewusst verbessern. Es geht allerdings nicht von jetzt auf gleich. Es braucht etwas Zeit, manchmal etwas Mut, um die eigene Komfortzone auszudehnen. Das ist ein Prozess.

Aber wenn du gezielt diese drei Komponenten stärken und ausbauen willst, wirst du richtig belohnt. Denn dann wirst du in allen Lebensbereichen erfolgreich sein. (Je nachdem was für dich Erfolg bedeutet).

In diesem Artikel will ich mich auf das Selbstwertgefühl konzentrieren. Ich werde dir 10 Tipps an die Hand geben, damit du dein Selbstwertgefühl stärken kannst. Denn in meiner Coachingtätigkeit arbeite ich mit wundervollen Frauen. Und jede kommt irgendwann mit dem Gefühl hinterm Ofen vor: „Ich bin nicht gut genug“. (Oder natürlich einer Variation in einem anderen Kleid, wie z.B. Ich bin nicht schön genug, nicht dünn genug, ich habe es nicht verdient, es steht mir nicht zu, ich bin nicht kompetent genug, etc.). Erkennst du dich wieder?

Ich werde dir zeigen, wie du dein Selbstwertgefühl konsequent aufbaust, um so eine gesunde Basis für Zufriedenheit, Glück und Erfolg zu haben.

Wenn du schon andere Artikel von mir gelesen hast, dann weisst du, dass es hier nicht um Äußerlichkeiten geht, sondern um die innere Ausrichtung. Aber falls du das vergessen haben solltest hier nochmal zur Erinnerung: Dein Selbstwertgefühl ziehst du nicht aus äußeren Dingen. Dein wahrer Wert ist unabhängig von Erfolg, Aussehen und anderen Bedingungen.

Hier sind 10 effektive Wege, um Selbstzweifel auszuschalten und dein Selbstwertgefühl zu stärken

1.     Vergleiche dich nicht mit anderen

Der Vergleich mit anderen ist Gift für dein Selbstwertgefühl. Warum? Weil wir die Rahmenbedingungen der anderen gar nicht kennen und nicht wissen, unter welchen Umständen sie dort hingelangt sind, wo sie heute stehen.

Und was machen wir? Wir nehmen unsere Schwachstelle und vergleichen sie mit dem Enderfolg der anderen. Den Weg, den die anderen gegangen sind, blenden wir dabei total aus. Das kann ja nur schief gehen! Das ist übrigens ein beliebter Selbstsabotage-Mechanismus. Darüber habe ich in diesem Artikel schon einmal berichtet.

Wenn du gerade mal seit einem halben Jahr Tennis spielst, und dich aber mit jemandem vergleichst, der seit 5 Jahren wöchentlich trainiert, dann kann dieser Schuss ja nur nach hinten losgehen.

2.     Erkenne deine Einzigartigkeit

Deine Persönlichkeit, deine Erfahrungen, Deine Talente und dein Aussehen, alles ist einzigartig an dir. Dich gibt es nur ein einziges Mal. Und das ist gut so. Die Welt braucht jeden einzelnen so, wie er oder sie ursprünglich gedacht war. Dich daran zu erinnern, an deine wahre Essenz, dein Potential und diese Eigenheiten anzunehmen und schätzen zu lernen, ist die Quelle deines Glücks. Erkenne, wie du mit diesem einzigartigen Set dienst auf dieser Welt. Manchmal reicht hier schon die Frage: „Wie kann ich den Menschen, die ich heute treffe, dienen“?

3.     Annehmen was ist

Du kannst Selbstzweifel nicht eliminieren, wenn du dich selbst nicht liebst. Das heißt, dass du dich selbst akzeptierst und annimmst, genau so wie du im Moment bist. Mit allen Stärken und Schwächen.

Wie willst du Kräfte und Energien mobilisieren, wenn du im Innern eigentlich gegen dich selbst kämpfst?

Wie willst du selbstbewusst in allen Lebensbereichen leben, wenn du dich, den wichtigsten Menschen in deinem Leben, ablehnst? Dich selbst?

Annehmen bedeutet nicht, dass man es nicht verändern kann. Aber vor dem Verändern kommt das Annehmen. Das ist zwingend der erste Schritt.

4.     Lebe bewusst

„Wer zu viel nachdenkt, hadert. Wer hadert, der zweifelt. Wer zweifelt, kommt nie in Aktion und sucht Ausreden“ (Quelle: unbekannt)

Ein bewusstes Leben versetzt dich in einen entspannten Zustand, weil du dich auf die Dinge konzentrierst, die dir wichtig sind.

Werde zu deinem eigenen Beobachter. Beobachte einfach, wie du dich verhälst, wie du reagierst, was du tust, was du lässt, wie du dich fühlst. Ohne es zu bewerten. Einfach mal schauen. Das hilft dir am Anfang sehr, um dich besser kennen zu lernen. Und wenn du weisst, wie du tickst, dann kann du auch bewusst gegensteuern oder dir neue Gewohnheiten aneignen, wenn du das möchtest.

5.     Wirf deinen Perfektionismus über Bord

Perfektionismus scheint auf dem ersten Blick eine positive Einstellung. Bis zu einem gewissen Grad ist sie das auch, weil sie uns zu Höchstleistung bringt und es uns gelingt, richtig abzuliefern. Das kann aber auch ganz schnell kippen.

Wenn der Perfektionismus aus einem Antrieb heraus kommt, nicht gut genug zu sein, dann wirkt er oft kontraproduktiv und veranlasst uns, über unsere eigenen Grenzen hinweg zu gehen. Das kann auch mal in Erschöpfung oder Burnout hineinführen.

Denke immer daran: Nichts und niemand kann deinen Wert als Mensch mindern (außer du selbst…)

6.     Akzeptiere Fehler und Scheitern

Versagensangst lähmt dich. Ein Fehler oder auch das Scheitern einer Idee bringt dich nicht um. Oft ist es einfach nur die Stimme in unserem Kopf: Was werden die anderen sagen, wenn ich nicht erfolgreich war? Dieses Kopfszenario fühlt sich oft schlimmer an, als das wirkliche Scheitern.

Erfolgreiche Menschen scheitern übrigens oft und viel. Denn es ist lediglich eine Erfahrung, die nicht zu erwünschten Ziel geführt hat. Also entscheide dich neu und schaue, ob du mit der neuen Erfahrung deinem Ziel ein Stück näher gerückt bist.

7.     Liebe dich selbst

Mit mangelnder Selbstliebe wirst du im Leben ganz schön zu kämpfen haben.

Selbstliebe ist weder Egoismus, Arroganz oder gar Selbstverliebtheit. Das ist übrigens ist einer der Gründe, wieso manche Menschen fast schon Angst davor haben, sich gut zu behandeln oder sich um sich selbst zu kümmern – sie wollen nicht als egoistisch abgestempelt werden.

Aber nur wer für sich selbst sorgt, kann sich auch um andere sorgen, nur wer sich selbst liebt, kann irgendwann auch einmal jemanden anderen lieben. Wie willst du jemanden deine Liebe geben, wenn du sie selbst gar nicht besitzt?

Und wie geht das jetzt mit der Selbstliebe? Tue dir Gutes. Höre auf deine Bedürfnisse. Lass all das, was du nicht machen möchtest. Verbiege dich nicht für andere. Sondern bleib du selbst.

8.     Bleibe authentisch und integer

Bist du nach außen die Person, die du wirklich bist… oder spielst du eine Rolle? Vielleicht sogar eine, von der du denkst, dass man sie von dir erwartet?

Lebst du in Übereinstimmung mit deinen Werten? Lebst du wirklich deine Überzeugungen, Einstellungen und Vorstellungen vom Leben?

Wer gegen sein wahres Ich lebt, schadet sich selbst. Denn es ist Verrat an dir selbst. Du musst dich selbst kennen, um authentisch zu leben.

9.     Übernimm Verantwortung

Die Verantwortung über dich und dein Leben zu übernehmen wird dein Selbstwertgefühl steigern. Genauso auch umgekehrt. Es ist ein Ausdruck deines Selbstwertgefühls.

Nimm das Zepter selbst in die Hand. Wer die Verantwortung abgibt, beraubt sich selbst seiner Eigenmacht. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit geht flöten und du wirst unzufrieden. Verantwortung heißt, nicht dauernd nach Schuldigen zu suchen, sondern zu überlegen, wie du mit der aktuellen Situation, so wie sich jetzt darstellt, umgehst.

10.  Richte dein Leben auf deine Träume aus

Das ist der ultimative Booster für dein Selbstwertgefühl. Dein Selbstwertgefühl freut sich darüber, wenn du deine Zeit,  deine Stärken und deine Fähigkeiten nutzt, um deine Träume zu verwirklichen. Mach aus deinen Träumen Ziele, in dem du konkrete Maßnahmen planst und Schritte zur Umsetzung machst.

Du wirst automatisch mehr Respekt vor dir selbst haben und gleichzeitig werden auch andere Menschen in deinem Umfeld dir diesen Respekt entgegenbringen.

Mein Fazit

Manchmal finden wir uns in Situationen wieder, die wir so nicht wollen. Mit den 10 Konzepten, die ich dir oben vorgestellt habe, kannst du deine Selbstzweifel überwinden. Wenn mal etwas nicht so läuft, wie du es dir in den Kopf gesetzt hast, dann betrachte die Situation erst einmal in Ruhe. Läuft das jetzt echt quer oder ist es schlicht ein Ausdruck dessen, was in dir drin schon länger schwelt?

Zurück zu meiner Geschichte

Ich war schon länger unzufrieden mit meiner Praxissituation und konnte mich aber bisher noch nicht für eine Alternative entscheiden. Warum? Weil noch keine in Sicht ist. Jetzt ist mir also das Leben einen Schritt entgegen gekommen und hat das für mich übernommen. Und ich darf damit auf den Reset-Knopf drücken und mir überlegen, was ich wirklich will. Ich habe mich schließlich im vergangenen Jahr auch weiterentwickelt und jetzt dürfen neue Rahmenbedingungen kommen. Das schöne an allem: Ich habe wunderbare Menschen, die mich unterstützen und mir auf meiner Suche Hilfe leisten. Unaufgefordert. Wie cool ist das denn?!

Und irgendwie passt das alles auch zur Jahreszeit. Ich kann jetzt in mich gehen, die Stille genießen und langsam in das Hineingleiten, was jetzt für mich vorgesehen ist. Dabei nutze ich natürlich auch einige der Coaching-Tools, die ich mit meinen Klienten mache. Und ich probiere neues aus. Im nächsten Artikel, der am 22. Dezember erscheint, erzähle ich mehr darüber und stelle dir noch Übungen vor. Vielleicht ist die ein oder andere etwas für dich und deine momentane Situation.

Also, hadere nicht mit dir! Das Leben ist zu schön, um in Selbstzweifeln stecken zu bleiben.

Herzlich,
deine Sara

 

 

 

 

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